Windenenergie


Der NABU sieht gute Möglichkeiten, die notwendige Energiewende mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt in Einklang zu bringen. Beim Ausbau der Windkraft können die Standorte so optimiert werden, dass sie den Belangen der Energiegewinnung und dem Artenschutz gleichermaßen gerecht werden.

In der NABU-Position des Landesverbands Hessen zur Windenergie werden die wichtigsten Artenschutzbelange zusammen gefasst.
Besonders wichtig ist es u. a., Vorrangflächen für den Naturschutz auszuweisen, bedeutsame Brutvorkommen und wichtige Zugvogelkorridore nicht zuzubauen. So müssen beispielsweise die Zugrouten in den hessischen Landesentwicklungsplan bzw. die Regionalpläne eingebunden werden.

Der NABU spricht sich grundsätzlich für einen deutlichen Ausbau regenerativer Energien aus. Die Beendigung der Risikotechnologie Atomkraft und der Klimaschutz erfordern dringend eine Energiewende. Ohne eine Verdopplung der bisher rund errichteten 600 hessischen Windkraftanlagen in den nächsten Jahren wird das nicht gehen. So kommt es darauf an, den Ausbau der Windenergie naturverträglich zu gestalten.
Bei der Planung von Windkraftanlagen gibt es selten konfliktfreie Standorte. Der NABU setzt sich deshalb dafür ein, Kompromisslösungen zwischen Energieeffizienz und Sicherung der biologischen Vielfalt zu finden.

Die ökologischen Auswirkungen der Windenergienutzung betreffen von allem Vogel- und Fledermausarten, die entweder durch Kollisionen tödlich verunglücken (z. B. Rotmilan) oder wegen eines ausgeprägten Meideverhaltens aus ihren Lebensräumen vertrieben würden (z. B. Schwarzstorch).

Darüber hinaus kann es an Engstellen des Vogelzugs zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen und sich eine kritische Barrierewirkung entfalten. Da in Mitteleuropa praktisch überall Vogelzug stattfindet, sind nur die Konzentrationspunkte und hierbei besonders die von seltenen Arten häufig genutzten Routen kritisch zu bewerten, darunter z. B. die Massenhäuser Höhe.
Windräder können sich negativ auf die Lebenskraft von Zugvögeln auswirken. Das Umfliegen der Windparks bedeutet einen zusätzlichen Energieverbrauch auf ihrem anstrengenden Zug. Zu berücksichtigen sind z. B. die Flugrouten, die regelmäßig von Kiebitzen und Goldregenpfeifern sowie größeren Trupps von Staren und Wacholderdrosseln genutzt würden. In einer Übersichtskarte hat der NABU Hessen die wichtigsten Zugvogelrouten in Hessen zusammengestellt.

NABU-Positionspapier Windkraft in Hessen
NABU-Hintergrundpapier Windkraft in Hessen
SOMMERHAGE, M. u. H. MAI (2012): Windenergie in Waldeck-Frankenberg - Handlungsempfehlungen zum naturverträ̈glichen Ausbau der Windkraft unter ornithologischen Gesichtspunkten. In: Vogelkundliche Hefte Edertal für den Landkreis Waldeck-Frankenberg, Bd. 38, 22 Seiten (PDF-Dokument)





Stare (Sturnus vulgaris) auf der Vasbecker Hochfläche
(Foto: Maik Sommerhage)

Anfang August 2011: Schlafplatz von etwa 1.300 Staren ca. 200 Meter
von nächster Windkraftanlage entfernt;
unter zwei Windkraftanlagen Totfunde von drei diesjährigen und einem adulten Vogel.
Stare_Vasbeck.jpg


Windenergievorhaben im Stadtwald Mengeringhausen


Windenergie

Windpark bei Flechtdorf

Um den Anforderungen des internationalen Klimaschutzes gerecht zu werden, CO2- emittierende Kohlekraftwerke sowie die Risikotechnologien der Atomkraft überflüssig zu machen und gleichzeitig negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu verringern, bekennt sich der NABU Bad Arolsen zu einem naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien - insbesondere der Windkraft - und somit zur notwendigen Energiewende. Aus natur- und artenschutzfachlichen Gründen ist ein Windenergie-Projekt im Umfang von 12 (anfangs 15 geplanten) Windkraftanlagen im Stadtwald Mengeringhausen jedoch abzulehnen. Lediglich ein kleinerer Windpark (mit 4 Anlagen) ist aus naturschutzfachlicher Sicht umsetzbar. Gleichwohl beschäftigt sich der NABU Bad Arolsen damit, dass zukünftig 100 Prozent erneuerbare Energien dezentral in Bad Arolsen gewonnen werden können und somit eine regionale Wertschöpfung gegeben ist.


Die aktuelle "Naturschutzfachliche Stellungnahme des NABU Bad Arolsen zum Windenergievorhaben im Stadtwald Mengeringhausen (56 Seiten, Stand: 16.11.2012)" erhalten Sie unter Email: Info@NABU-Arolsen.de. Aus Artenschutzgründen, da u. a. Rotmilanhorste eingezeichnet sind, steht sie an dieser Stelle nicht als Download zur Verfügung. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Naturschutzfachliche Stellungnahme des NABU Bad Arolsen zum Windenergievorhaben im Stadtwald Mengeringhausen (38 Seiten, PDF-Dokument / Stand: 03.02.2012)

Vortrag vor 600 Besuchern Ende Mai 2010 im Rahmen der Bürgerinformation von Maik Sommerhage (NABU Bad Arolsen) zum Windenergievorhaben im Stadtwald Mengeringhausen (Präsentation, PDF-Dokument, 10 Seiten)

Weitere Windenergievorhaben im Gemeindegebiet von Bad Arolsen


Über das Windenergievorhaben im Stadtwald Mengeringhausen hinaus gibt es aktuell Planungen bei Landau, Massenhausen, Wetterburg sowie im Waldgebiet zwischen Helsen und Kohlgrund. Der NABU wünscht sich, dass im Sinne des Artenschutzes Umwelt- und Naturschutz gleichwertig betrachtet werden, gleichwohl Bad Arolsen in Zukunft dezentral Energie erzeugen kann. Allerdings sind dafür neben bestehenden Anlagen bei Massenhausen und Kohlgrund nicht zahlreiche weitere Windkraftanlagen nötig. Was Bad Arolsen benötigt, ist eine intelligente und flüchendeckende Planung, die momentan von den Entscheidungsträgern der Stadt jedoch bedauerlicherweise abgelehnt wird.


Naturschutzfachliche (Vorab-)Stellungnahme des NABU Bad Arolsen zur Flächennutzungsplanänderung bei Landau, Windpark Landau

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